Neue App-basierte TAN-Verfahren sollen die etablierten Verfahren ablösen und Onlinebanking komfortabler machen. Die Notwendigkeit von dedizierter Hardware entfällt und Transaktionen können mit nur einem mobilen Endgerät durchgeführt werden. Was von den Kreditinstituten als Feature beworben wird, erweist sich in unserer Untersuchung als fatal. In einem Proof-of-Concept-Angriff demonstrieren wir die Manipulation von Transaktionsdaten und zeigen die konzeptionelle Schwäche von App-basierten TAN-Verfahren.
Die deutschen Kreditinstitute wenden sich zunehmend von den alten TAN-Verfahren ab. Als Motiv zur Erschließung neuer Techniken abseits der indizierten TAN-Liste, mTAN und chipTAN wird neben der Sicherheit auch der fehlende Komfort durch die Notwendigkeit dedizierter Hardware angeführt. Neue App-basierte TAN-Verfahren erlauben es dem Nutzer, eine Transaktion mit seinem mobilen Endgerät (Android oder iOS) auszulösen und auf dem selben Gerät zu bestätigen -- und das bei vermeintlich höherer Sicherheit als bei den etablierten Verfahren. Wir haben die Sicherheit solcher App-basierten TAN-Verfahren am Beispiel des pushTAN-Verfahrens der Sparkassen ausgewertet und attestieren dem Verfahren gravierende konzeptionelle Schwächen. Der bewusste Verzicht auf eigenständige Hardware zur Transaktionsauslösung und -bestätigung macht das Verfahren für Schadsoftware zu einer leichten Beute. Zur Demonstration dieser Schwächen haben wir einen Angriff entwickelt, der vom Nutzer Transaktionen abfängt und vor ihrer Bestätigung nach Belieben manipulieren kann.